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Der Mercado da Ribeira kann selbst erfahrene Reisende überwältigen. Als beliebteste Foodhalle Lissabons zieht dieser kulinarische Hotspot jährlich über 4 Millionen Besucher an, wobei Stoßzeiten für ein Gedränge sorgen, das das Erlebnis trübt. Es geht nicht nur ums Warten – sondern darum, echte Begegnungen mit Händlern zu verpassen, keinen Sitzplatz zu finden und die besten Aromen Portugals in Eile zu erleben. Erstbesucher verschwenden oft wertvolle Urlaubszeit in den falschen Stunden, ohne zu wissen, dass kleine Anpassungen ein viel angenehmeres Markterlebnis ermöglichen. Einheimische kennen die ruhigen Zeiten, in denen die Stände zu entspannten Orten für Bacalhau und Pastéis de Nata werden – doch diese Geheimtipps stehen selten in Reiseführern.

Warum die Mittagszeit den Marktbesuch ruiniert
Zwischen 12 und 14 Uhr verwandelt sich der Mercado da Ribeira in ein überfülltes Tollhaus voller Touristen und Büroangestellter. Zu dieser Zeit treffen Kreuzfahrtausflüge ein, und es bilden sich lange Schlangen an beliebten Ständen wie Croqueteria oder Cozinha da Felicidade. Unter dem Glasdach wird es heiß, Sitzplätze sind rar, und die Händler haben kaum Zeit, Geschichten über ihre Familienrezepte zu erzählen. Die meisten Einheimischen meiden diese Stunden – sie sind entweder bei der Arbeit oder genießen woanders ein entspanntes Mittagessen. Die engen Gassen zwischen den Ständen verstärken das Gedränge, und selbst die Qualität leidet, wenn überforderte Köche Hunderte in kurzer Zeit bedienen müssen.
Der Geheimtipp: Entspanntes Frühstück am Vormittag
Ein Besuch zwischen 10:30 und 11:30 Uhr bietet die perfekte Mischung aus Atmosphäre und Komfort. Die Stände sind frisch bestückt, und die Verkäufer sind noch entspannt, nachdem sie Frühstück für Stammgäste zubereitet haben. In dieser goldenen Stunde können Sie Köchen bei der Vorbereitung von Mittagsgerichten zusehen und sich geduldig den Unterschied zwischen Alheira und Linguiça-Wurst erklären lassen. An den Marmortischen gibt es reichlich Platz, um Petiscos (portugiesische Tapas) in Ruhe zu genießen. Das Licht fällt besonders schön durch die hohen Fenster und beleuchtet bunte Displays mit Piri-Piri-Huhn oder Meeresfrüchtereis. Frühaufsteher bekommen auch limitierte Spezialitäten wie Queijadas (Käsetörtchen), die nachmittags oft ausverkauft sind. Tipp: Gehen Sie direkt zu Manteigaria – die ersten warmen Pastéis de Nata kommen gegen 10:45 Uhr aus dem Ofen.
Abendalternative: Wie die Einheimischen speisen
Während viele Touristen denken, der Markt schließe am Abend, wissen Kenner, dass die Zeit zwischen 19 und 21:30 Uhr ein ganz besonderes Erlebnis bietet. Nachdem die Tagesgäste gegangen sind, wird der Ort zum Treffpunkt für Einheimische, manchmal begleitet von Live-Fado-Musik. Köche wie Marlene Vieira oder Henrique Sá Pessoa haben mehr Zeit, ihre Gerichte kunstvoll zu arrangieren, und Weinbars wie Herdade do Esporão schenken edle Alentejo-Weine aus. Die abendliche Stimmung ist romantisch, und die industrielle Architektur kommt voll zur Geltung. Einige Stände wechseln nach 18 Uhr auf Abendmenüs – achten Sie auf Tafeln mit saisonalen Spezialitäten wie Açorda de Gambas (Garnelen-Brot-Suppe).
Tipps für Regenwetter und Jahreszeiten
Das Wetter beeinflusst das Gedränge stark: An Regentagen ist der Markt schon um 11 Uhr überfüllt, während sonniges Wetter Besucher nach draußen lockt. Von Januar bis März ist es ruhiger (außer während des Karnevals), während Sommerwochenenden am vollsten sind. Dienstags und mittwochs ist meist weniger los als donnerstags bis sonntags. In der Hochsaison lohnt sich ein Besuch zur Öffnungszeit (10 Uhr), wenn die Händler gerade ihre Stände aufbauen – dann haben Sie 20-30 Minuten relative Ruhe. Bei unerwartetem Andrang gehen Sie zum nördlichen Ende nahe dem Weinladen Garrafeira Nacional, wo Stände wie Cozinha da Afonsina ebenso hervorragende Sandwiches mit Schweinefleisch anbieten – ohne Wartezeit.