Lissabons unterirdische Römergalerien: Tipps für Besucher

Entdecken Sie Lissabons verborgene Römergalerien – wie ein Einheimischer, ohne Gedränge und mit Insiderwissen
Unter den belebten Straßen Lissabons verbirgt sich eines der am besten erhaltenen römischen Bauwerke Europas – doch die meisten Besucher verpassen es oder sind unvorbereitet. Die Galerias Romanas öffnen nur zwei Tage im Jahr, was zu langen Schlangen in den engen Gassen der Alfama führt. Letztes Jahr mussten über 3.000 Menschen abgewiesen werden, da die Kapazitätsgrenze erreicht war. Selbst wer hineinkommt, läuft oft orientierungslos durch die dunklen Gänge und übersieht Details dieses ingenieurtechnischen Meisterwerks aus dem 1. Jahrhundert. Die Herausforderung besteht nicht nur im Zugang, sondern auch im Verständnis der Bedeutung dieser Stätte. Bei steigenden Touristenzahlen (+17% in 2023) ist eine gute Planung essenziell.
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Beste Besuchszeit ohne Wartezeit

Der Schlüssel zum stressfreien Besuch liegt im Verständnis der Öffnungszeiten. Die Galerien sind nur während der jährlichen Heritage Days im September und bei Sonderöffnungen zugänglich, die der Museu de Lisboa per Newsletter ankündigt. Obwohl eine frühe Ankunft logisch erscheint, bilden sich die Schlangen oft schon bei Sonnenaufgang. Besser: Besuchen Sie die letzten zwei Stunden vor der Sonntagsschließung, wenn die Tourgruppen weg sind. Das Licht ist dann ideal, da die Sonne durch die Straßengitter fällt und die originalen römischen Ziegel beleuchtet. Wer nicht während der Öffnungszeiten kommen kann, sieht einen Teil der Galerien durch den Glasboden im Einkaufszentrum Rua da Prata 77.

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Geheimnisse der unterirdischen Gänge

Die Galerien wirken wie eine vergessene Stadt unter der Stadt, aber ohne Führung bleibt es ein dunkles Labyrinth. Die 2 Meter hohen Gänge dienten einst als Versorgungstunnel für das römische Forum. Achten Sie auf die Ziegel: Rötlich-braune Abschnitte sind original römisch, hellere Stellen zeigen maurische Reparaturen aus dem 8. Jahrhundert. Selten erwähnt werden die Steinmetzzeichen an der Decke, die verraten, welche römischen Bauteams arbeiteten. Das beeindruckendste Detail ist der schwebende Boden, der die Galerien trocken hielt – eine Technik, die später in den Pariser Katakomben verwendet wurde. Eine Taschenlampe hilft, diese Details im dämmrigen Licht besser zu sehen.

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Alternativen, wenn Tickets ausverkauft sind

Wer keine Tickets ergattert, findet in Lissabon andere spannende römische Stätten. Das Núcleo Arqueológico da Rua dos Correeiros bietet kostenlose Touren durch römische Bäder und Fischverarbeitungsanlagen unter einem Bankgebäude. Kaum bekannt: Die Burg São Jorge zeigt einen Abschnitt der originalen römischen Stadtmauer. Ein weiterer Geheimtipp ist das Museu Teatro Romano mit Dachzugang zu den Ausgrabungen des antiken Theaters. Diese Orte erzählen die Geschichte des römischen Lissabons ohne Gedränge und bieten englische Infoblätter oder Audioguides.

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Fachkundige Touren mit Archäologen

Eine geführte Tour mit Archäologen macht den Besuch der Römergalerien zum unvergesslichen Erlebnis. Kleine Gruppen erkunden die Gänge mit UV-Lampen, um verblasste Inschriften zu entdecken, und lernen, wie die Römer die Akustik perfektionierten. Rekonstruktionen zeigen das einstige Forum über den Tunneln. Die besten Anbieter ermöglichen exklusiven Frühzugang, sodass Sie die Wassersysteme ohne Trubel bewundern können. Ohne Experten bleibt es nur ein Spaziergang – mit ihnen wird die römische Geschichte lebendig.

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